Strategien
für die digitale
Zivilgesellschaft

Wie geht ethisches Fundraising?

Konferenz:  reCampaign 2015

veröffentlicht am 9. November 2015



Gastbeitrag von Stefanie Urbach.

Der Druck auf NGOs nimmt zu. Immer weniger Spender/innen teilen ihr Geld unter immer mehr Organisationen auf. Dass die wenigeren Spender/innen mehr Geld geben, ändert nichts daran, dass NGOs es zunehmend schwer haben, ihre Zielgruppen zu aktivieren: Das mediale Grundrauschen ist laut, die Aufmerksamkeitsspanne schrumpft, die Reizschwiele wird dicker.

Erfolgsdruck erzeugt Druck auf Zielgruppen

Da ist es möglicherweise nicht nur legitim, sondern geradezu notwendig, auch den Druck auf die Zielgruppe zu erhöhen. Muss man das, was um die Aufmerksamkeit konkurriert, nicht mit noch stärkeren Reizen aus dem Feld schlagen? Wie weit kann man gehen, bis man zu weit geht? Ist der Ethische beim Kassensturz etwa der Dumme?

Es ist möglich, erfolgreiche, umsatzstarke Kampagnen zu machen, ohne die von Not, Gefahr und Krankheit Betroffenen zu instrumentalisieren. Aber einfach ist es nicht. Ganz und gar nicht.

reCampaign als Austausch über ethische Fragen

Die reCampaign ist ein wichtiger Ort, um sich über Ideen, Rezepte und Lösungen auszutauschen. Hier kommt die Branche zusammen, um Erfolge und Misserfolge zu analysieren – und um die wichtigen Fragen zu debattieren.

Besonders geeignet für intensiven Austausch sind die Barcamp-Workshops, traditionell am zweiten rC-Tag. Nur ist bei einem komplexen Thema wie der Ethik die Zeit sehr knapp, um den Bogen von den Grundlagen über die gängige Praxis bis zu den Herausforderungen der Zukunft zu schlagen. Kaum dass die wichtigsten Punkte gesammelt und die Begrifflichkeiten geklärt sind, ruft schon der nächste Workshop zum nächsten Thema.

Die ethischen Standards sind die Basis

Nach einem solchen rC15-Ethik-Workshop kam mir daher der Gedanke, die Grundlagen der Fundraising-Ethik in einer schnell erfassbaren, plakativen Übersicht aufzubereiten. Eine Infografik, die die aktuellen Standards unkompliziert verfügbar macht.

Wie es mit diesen Standards weitergeht und wie sie auf die neuen medialen Möglichkeiten und Instrumente anzuwenden sind – das ist dann wieder ein Thema für die reCampaign 2016.

Infografik zum Herunterladen: http://www.diebesteallerwelten.de/#!fundraising/ichr8