Strategien
für die digitale
Zivilgesellschaft

Von SOPA bis ACTA

Konferenz:  reCampaign 2012
Sprecher/in: Markus Beckedahl

veröffentlicht am 20. Juli 2012

Wie der Copyright-War eskalierte, die Wikipedia augseschaltet wurde und hunderttausende auf die Straße trieb.
Mitte Januar ging die englischsprachige Wikipedia in den USA für einen Tag offline. Damit sollte ein Zeichen gesetzt werden gegen aktuelle US-Gesetzgebungen namens PIPA und SOPA, die erhebliche Auswirkungen auf den digitalen Raum gehabt hätten. In den USA mobilisierte ein riesiges Netzwerk aus zivilgesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen wie Google erfolgreich gegen die Gesetzesvorhaben und setzte dabei fast ausschließlich auf das Netz. Kurze Zeit später hüpften in Polen tausende Menschen bei Minustemperaturen auf der Straße, um gegen ACTA zu demonstrieren. Was ist ACTA fragten sich viele und ein jahrelang hinter verschlossenen Türen diskutiertes internationales Handelsabkommen kam zum Vorschein, was bis dahin nur wenige interessiert hatte. Das Interesse wurde schnell größer, spätestens als am 11. Februar alleine in Deutschland rund 100.000 vor allem junge Menschen in über 60 Städten auf die Straße gingen, um gegen ACTA und für eine Reform des Urheberrechts zu demonstrieren. Eine neu entstandende europäische Öffentlichkeit setzt auf das Netz und löste ein kleines politisches Erdbeben aus.
Der Vortrag soll einen Einblick in die Prozesse geben und die Unterschiede zwischen den Protesten in den USA und in der EU herausarbeiten. Vor allem soll aufgezeigt werden, welche Mechanismen in diesem Fall genutzt wurden, warum die Proteste trotz einer Ad-Hoc-Vernetzung so erfolgreich wurden und was man daraus lernen kann.

Präsentation hier ansehen


Audio Mitschnitt